Unter „Kollegialer Supervision“ ist zu verstehen, dass es zwischen dem Supervisor und der / den ratsuchenden Person/en keine hirarchischen Verhältnisse gibt.
Der Supervisor ist auch nicht „allwissend“ oder hat gar aus seiner Perspektive Erklärungen und Problemlösungen parat.
Der Supervisor ist verantwortlich für das Verfahren, nicht für den Erfolg. Dahinter steckt die Vorstellung, nicht die Probleme der Ratsuchenden lösen zu wollen, sondern einen Rahmen zur Verfügung zu stellen, in dem eine Selbstklärung erfolgen kann.
KoBeSu ist ein Selbsthilfemodell der Supervision für pädagogische Berufe, entwickelt vom Oldenburger Hochschullehrer Jörg Schlee in den 80er Jahren. Vorstellbar als Gesprächskreis aus 4 – 6 Personen, die sich regelmäßig treffen, um vorwiegend berufliche Fälle zu besprechen. Dies können Themen sein wie: Ärger, Ohnmacht, Umgang mit schwierigen Schülern … .
Eine „Ratsuchende Person“ aus diesem Gesprächskreis berichtet von ihrem Anliegen. Die anderen Gruppenmitglieder unterstützen den Klärungsprozess mit festen Regeln und Prozeduren. KoBeSu orientiert sich am Menschenbild des Forschungsprogramms Subjektive Theorien, der humanistischen Psychologie nach Carl Rogers und Ruth Cohn, sowie den Kommunikationspsychologen Watzlawik und Schulz von Thun.
In KoBeSu werden der Ratsuchenden Person weder Ratschläge / Empfehlungen gegeben noch Tröstungen / Aufmunterungen ausgesprochen. Die Ratsuchende Person wird mit ihrem Problem sehr ernst genommen und es wird ihr zugetraut eine Lösung zu finden. Dies erfolgt einerseits durch verständnisvolles Zuhören in der ersten Phase und behutsamer Konfrontation in der zweiten Beratungsphase.
Nach einer Einführung in Gesprächsregeln, Prozeduren und in das Verfahren können Gruppen KoBeSu selbstständig ohne Experten von außen durchführen.