Theoretischer Hintergrund

KoBeSu steckt mit seinen Wurzeln im Bereich der Humanistischen Psychologie. Drei wesentliche Bereiche daraus sollen angesprochen werden, um den Hintergrund zu skizzieren.
Der KoBeSu liegt das Menschenbild des Forschungsprogramms Subjektive Theorien zugrunde. Der Mensch wird als Subjekt gesehen, der sich in seinem Handeln an Sinn und Bedeutung orientiert, bewusstseins- und erkenntnisfähig ist. Für die Bewältigung des Alltags braucht der Mensch geeignete Sichtweisen und Einstellungen, quasi innere Landkarten, die Subjektive Theorien genannt werden. Diese Subjektiven Theorien des Alltagsmenschen erlauben ihm Hypothesen aufzustellen, die sich in der Realität bewähren können. Im Vergleich zu Wissenschaftlichen Theorien sind die Subjektiven Theorien des Alltagsmenschen nicht so ausgefeilt und ausgereift. So wie der Wissenschaftler entwickelt auch der Alltagsmensch seine Subjektiven Theorien weiter. Zur Weiterentwicklung gehört gleichermaßen Verständnis wie Konfrontation dazu, was sich in den zwei Hauptphasen des KoBeSu-Verfahrens widerspiegelt. Das zentrale Anliegen der KoBeSu ist die Weiterentwicklung der Subjektiven Theorien, also die Passung der inneren Landkarte an die wahrgenommene Realität.subjektivertheoretiker-300x284

Wenn der Alltagsmensch merkt, dass Probleme auftreten, also seine Subjektiven Theorien ungünstig sind, können sie einer Veränderung zugänglich gemacht werden. Dazu spricht der Alltagsmensch seine Sichtweisen aus und macht sie sich damit bewusst.
Um das Aussprechen zu unterstützen, ist das aktive Zuhören die klassische Methode. Sie ist bekannt aus der Klientenzentrierten Gesprächstherapie nach Carl Rogers und eine wichtige Basis, um den Klärungsprozess einer Ratsuchenden zu fördern. Gerade das aktive Zuhören muss sehr sorgfältig erlernt werden und darf nicht als reine Technik missverstanden werden. partnerzentriertgespraech-172x300Es geht um die innere Einstellung der Berater, die das aktive Zuhören tragen. Carl Rogers formuliert drei Grundhaltungen:
Empathie, das einfühlende Verstehen,
Akzeptanz, die bedingungslose positive Wertschätzung der Person und
Kongruenz, das echte Einbringen der Berater ohne Maske vor den eigenen Gefühlen,
welche mit der Zeit als Haltung erworben werden.

kommunikationsquadrat

Der Kommunikationsprozess lässt sich mit dem 4-Ohren Modell nach Schultz von Thun genauer betrachten. Für die KoBeSu ist es wesentlich, dass das aktive Zuhören vorwiegend auf das Selbstkundgabeohr gerichtet ist, um den Klärungsprozess der Ratsuchenden zu unterstützen. Dabei darf das empfindliche Beziehungsohr keine Botschaften empfangen, die verunsichern.

Soweit soll der Einblick in wesentliche Theoriebezüge reichen,

  1. dem Forschungsprogramm Subjektive Theorien, das ein Menschenbildmodell liefert und aussagt, wie sich Menschen verändern können,
  2. dem aktiven Zuhören nach Carl Rogers, das zum Ziel hat, die Ratsuchende inhaltlich und mit all ihren Emotionen verstehen zu wollen,
  3. dem Kommunikationsquadrat nach Schultz von Thun, das beschreibt, wie eine Nachricht quasi auf vier Kanälen gesendet und empfangen werden kann.