Das KoBeSu Verfahren
Das Verfahren der KoBeSu besteht meist aus zwei Hauptphasen.
In der ersten Phase „Sicherheit und Vertrauen“ spricht die Ratsuchende ihre Subjektiven Theorien aus, macht sie sich bewusst. In der zweiten Phase „Skepsis und Konfrontation“ werden die ausgesprochenen Sichtweisen der Ratsuchenden durch verschiedene Unterphasen infrage gestellt, um eine Veränderung der Subjektiven Theorien zu ermöglichen.
Erste Phase: Sicherheit und Vertrauen
Die rotierenden Aufgaben: Moderation, Gastgeber für Pausengestaltung, Zeit und Protokoll sind vorher festgelegt. Ziel der ersten Phase ist die Aussprache der Subjektiven Theorien.
Hier finden Sie einen Ablaufplan für eine KoBeSu Kurzberatung zum Herunterladen.
Mit der Frage „Was liegt bei euch oben auf?“ eröffnet der Moderator die Arbeitsphase der Gruppe, um damit herauszuhören, welche Themen die Teilnehmer beschäftigen. Der Moderator fasst die geäußerten Beiträge zusammen und arbeitet ggf. mit den Teilnehmern heraus, wer heute Ratsuchende ist.
Hier finden Sie ein Arbeitspapier zu den Techniken des aktiven Zuhörens zum Herunterladen.
Der Ratsuchenden wird in der ersten Phase sorgfältig aktiv zugehört. Im Sinne des Kommunikationsquadrates hören die Berater mit dem Selbstkundgabeohr zu, sie hören, und spiegeln was die Ratsuchende über sich selbst aussagt. Die Berater spiegeln eher das persönliche Erleben („Es hat dich sehr belastet, dass …“) als Aspekte der Situation („Die Tafel war dreckig …“) oder das Verhalten anderer Personen („Und dann ist dein Kollege eingeschritten …“). Wichtig ist, dass keinesfalls Fragen gestellt werden die ergründen (warum, weshalb), weil sie zur Verklebung mit den Prämissen führen („Warum machst du das?“ – „Darum!“). Fragen sind auch in dieser Phase ungünstig, weil sie konfrontieren, in eine andere Richtung lenken und zur Antwort verpflichten. Ratschläge und Tröstungen sind verboten. (vgl. Schlee 2004, S. 86)
Hier finden Sie den KoBeSu- Prozessanzeiger zur Visualisierung der Abläufe zum Herunterladen.
Die erste Phase dauert zwischen 15 Minuten bis zu 45 Minuten. Um sorgfältig arbeiten zu können, ist mehr Zeit günstiger. Hat die Ratsuchende ihre subjektiven Sichtweisen hinreichend aussprechen können, kann der Moderator die Unterphase des „Präzisierenden Nachfragens“ einläuten. In der Unterphase „Präzisierendes Nachfragen“ können Fragen zu den subjektiven Theorien gestellt werden, es geht um die W-fragen: wer, was, wann, wie, wo. z.B.: „Was ist dir durch den Kopf gegangen?“, „Wie hast du die Äußerungen deines Kollegen interpretiert?“…. In der Regel wird nicht nachgefragt.